Das Einsetzen von Paukenröhrchen bei Kindern ist eine der häufigsten Operationen im HNO-Fachgebiet und wir als Schwimmschule werden oft von Eltern gefragt, ob und wie die Kinder nach einer Paukenröhrchen OP schwimmen dürfen.
Die gute Nachricht vorweg: Die Kinder dürfen bedenkenlos zum Schwimmen kommen!
Die deutlich größeren Gefahren für die Ohren lauern beim Baden oder Duschen, wenn Seife mit im Spiel ist. Wasser ohne Seife hat eine so große Oberflächenspannung, dass es gar nicht durch die kleinen Röhrchen in den Trommelfellen „hindurch passt“. Wenn aber Seife im Wasser ist, dann wird die Oberflächenspannung zerstört und Wasser kann eindringen. Selbst dann ist es aber so, dass der nötige Druck beim Duschen und auch beim flachen Tauchen eigentlich nie erreicht wird.
Uns sind keine Untersuchungen bekannt, die eine häufigere Rate an postoperativen Ohrenproblemen bei Schwimmern im Vergleich zu Nichtschwimmern ergaben.
Wir in der Schwimmschule stellen allerdings häufig fest, dass Kinder nach diesen OPs regelrecht „traumatisiert“ sind, weil sie von vielen Seiten ständig gehört haben, dass sie nun mit dem Wasser sehr vorsichtig sein müssen. Diese Kinder denken dann beim Schwimmen an nichts anderes, als dass die Ohren nicht nass werden dürfen. Das ist für das Schwimmen lernen natürlich nicht besonders hilfreich.
Wir sollten uns also darüber freuen, dass wir den Kindern nach einer Paukenröhrchen OP nach einer kurzen Pause, das Schwimmen uneingeschränkt wieder erlauben dürfen, und die Kinder nicht unnötig mit Verboten stressen.
Unter folgendem Link finden Sie einen ausführlichen Artikel einer HNO Zeitschrift zum Thema in dem die Aussagen noch einmal mit Literatur hinterlegt sind.