Traurige Tatsache in Deutschland ist, dass allein vom Jahr 2000 bis heute landesweit nach offiziellen Statistiken im Durchschnitt jährlich 400 Personen ertrunken sind – insgesamt die Einwohnerzahl einer Kleinstadt. Teilt man die Meinung der meisten Schwimmexperten, die sagen, dass man jedem tödlichen Ertrinkungsfall rund 100 beinahe Ertrunkene mit oftmals schwersten gesundheitlichen Dauerfolgen hinzurechnen muss, ist seit dem Jahr 2000 bereits mehr als die Bevölkerung einer Großstadt wie beispielsweise Stuttgart, Düsseldorf oder Dortmund betroffen – eine erschreckende Vorstellung, die wachrütteln sollte.
Angesichts der weit verbreiteten Misere des deutschen Anfangsschwimmens, vor allem jedoch im Hinblick auf die schockierenden Unfallzahlen im und am Wasser ist es nach Meinung des Bundesverbandes für Aquapädagogik dringend erforderlich, gemeinsam nach Auswegen aus der misslichen Lage zu suchen.
Die Einzelfälle, nicht aber die ganzen Dimensionen der Geschehnisse, finden bislang in der Presse meist nur regionale Beachtung und sind somit der Öffentlichkeit kaum bekannt. Daher ist es an der Zeit, eindringlich auf diesen Missstand hinzuweisen. Im Sinne der Aquapädagogik ausgebildete Kinder nehmen „haarige, gefährliche Situationen“, an denen die meisten erwachsenen „Normalschwimmer“ kläglich scheitern und anschließend die Unfallstatistiken füllen, nicht einmal als bedrohlich war – und das bereits deutlich vor der Einschulung. Alle wesentlichen Inhalte, Ziele und Organisationsformen der Aquapädagogik sind ohne zusätzlichen finanziellen oder zeitlichen Aufwand in allen Altersgruppen und in jedem Bad durchführbar. Flächendeckend praktiziert, wäre zumindest die Kindersicherheit am und im Wasser in relativ kurzer Zeit deutlich zu erhöhen. Daher steht in der Aquapädagogik zunächst die Unfallprävention in spielerischer, entwicklungsgerechter Form im Vordergrund, während sportgerechte Bewegungsmuster, insbesondere die Beinbewegungen des Brustschwimmens als schwierigste und sogar medizinisch bedenkliche Teilbewegung, anfänglich bewusst außer Acht gelassen werden. Das Konzept setzt ferner auf vielseitige Bewegungserfahrungen und erlaubt Mischformen der Schwimmstile, während speziell die Sportschwimmer frühzeitig großen Wert auf korrekte, sportgerechte Bewegungen legen, sogar schon auf dem Weg zum ersten Motivationsabzeichen „Seepferdchen“.
Deshalb hat sich das Präsidium des Bundesverbandes für Aquapädagogik (BvAP) mit seinem Initiator, Präsidenten sowie Begründer der Aquapädagogik Uwe Legahn spontan entschieden, zum Ersten Deutschen Schwimm-Sicherheitstag mit Podiumsdiskussion und Pressegespräch am Montag, den 16. September ins Steigenberger Airport Hotel nach Frankfurt einzuladen.
Programm des Ersten Deutschen Schwimm-Sicherheitstages 2019
am Montag, den 16. September 2019 im Steigenberger Airport Hotel Frankfurt, Unterschweinstiege 16, 60549 Frankfurt am Main
10.00 Begrüßung & Kurze Impulsvorträge zur Wassersicherheit:
Kinder- und Jugendsportmediziner Prof. Dr. Norbert Meenen, Diplompsychologin Barbara Noebel, Bundesgeschäftsführer der BAG-Kindersicherheit Andreas Kalbitz, ehem. Olympiaschwimmer, Dozent der Uni Mainz und Ehrenpräsident des Hessischen Schwimmverbandes Dr. Werner Freitag, Flugsicherheitsexperte Christof-J. Kemény, Initiator der Aqua-Kita in Nürnberg Jens Fischer und BvAP-Präsident Uwe Legahn
11.00 Podiumsdiskussion mit Repräsentanten der relevanten Schwimmorganisationen
11.45 Pressegespräch
12.15 Live-Demonstration des Wassersicherheitstests – wie zuvor erwähnt, gern mit aktiver Teilnahme der Pressevertreter.